Irgendwas ist immer.

Hunde beäugen gierig ein Rotkäppchen.

Ein kleines Kind verabschiedet sich unter Tränen von seinem Teddybären.

Ein einer Strassenbahn geht die Sonne unter.

Eine Gans sucht Schutz  unter einem Rettungsschirm.

Undsoweiter.

Überall und jederzeit kann das Unerwartete auftauchen, und nicht selten ist es eine Sekunde später wieder verschwunden.

Unwiederbringlich.

Und man läuft jahrelang und täglich an der selben Strasse entlang und sieht das schon tausendmal gesehene in ganz neuem Licht.

Das allzu flüchtige, zauberhafte und unerwartete festzuhalten ist das große Vergnügen der Leute, die ohne Fotoapparat nicht aus dem Hause gehen. Flüchtig und vergänglich bleiben diese Dinge natürlich trotzdem. 

Die Kamera hat aber den schönen Effekt, daß man allgemein mit wacherem Blick unterwegs ist, ein wenig stellt sich der Jäger und Sammlertrieb ein, man will irgendwie sich ein paar optische Pretiosen mit nach Hause bringen. 

Und wenn man dann zuhause die Bilderflut sortiert, stellt sich auch regelmäßig Ernüchterung ein- 

nicht alles was auf dem Monitor strahlt, hält dem zweiten, kritischem Blick stand. 

Gottlob gibt’s auch am Computer einen Papierkorb, und so rauscht ein großer Teil der bunten und schwarz-weißen Bildchen in den Orkus des Vergessens.

Das schmälert aber keineswegs das Vergnügen am bilderhungrigen Umherschweifen.

Die Knipser unter uns wissen, es gibt nur ein Gesetz:

Man gehe nie!

Nie!

Ohne Kamera aus dem Haus!